M B B

Maschinenpistole MPi-40
Maschinenpistole MPi-40

Als Leiter des MBB (ab 1953) hatte Gerhard Seifert eine verantwortungsvolle, aber auch gefährliche Tätigkeit. Seine unmittelbaren Vorgesetzten waren hoch angesiedelt und weit weg - und so genoss er für DDR-Verhältnisse selbst als VP-Offizier und SED-Mitglied ungewöhnliche Freiheiten. „Gehe nie zum Fürst, wenn Du nicht gerufen wirst“ – war sein bewährter Leitspruch.

 

Bei der Bergung von Munition fand sich natürlich auch die eine oder andere Waffe ein. Geregelt war, dass historisch wertvolle Waffen in das Militärmuseum nach Dresden überführt werden mussten. Alles andere wurde verschrottet.

 

Aber eine Maschinenpistole (MPi-40) aus dem Weltkrieg Zwo lag seit Anfang 1970 gut gehütet und verschlossen in einer Munitionskiste im MBB. Herausgeholt und zum Leben erweckt wurde sie für gelegentliches Zielschießen und sonstige Ballerei mit Gleichgesinnten aus Partei und VP.

 

Obwohl verschiedene IMs aufgeregt ihre Stasi-Dienststellen über diesen Misstand informierten, wurde nicht eingegriffen. Die MPi lag samt Munition neben anderen Ballermännern in der Kiste, verschlossen von Gerhard Seifert. Wo wird die Knarre heute sein? Würde mich nicht wundern, läge sie wohlgefettet unter Gerhards Bett.